Sovereign Cloud Stack

Eine Plattform — standardisiert, entwickelt und betrieben von Vielen.

SCS Release 2 freigegeben

Sovereign Cloud Stack 22. März 2022

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Sovereign Cloud Stack Projekt gibt zum 23. März 2022 die dritte Version R2 der SCS Referenzimplementierung frei. Highlights des Release 2, zu dessen Erfolg mittlerweile eine Community aus über 20 Unternehmen beiträgt, sind neben der Aktualisierung aller Open-Source-Komponenten und der erleichterten Installation auf der Hardware, der signifikanten Verbesserung der Verwaltung von Kubernetes Clustern insbesondere die realisierte Anschlussfähigkeit an die Gaia-X Föderationsdienste (GXFS).

Die in einem offenen Entwicklungsprozess implementierte Technologie des Sovereign Cloud Stack (SCS) wird von einer wachsenden Anzahl an Unternehmen und IT-Dienstleistern des öffentlichen Sektors erprobt und bereits von zwei, in Kürze drei Public-Cloud-Anbietern produktiv betrieben. Die C5-Zertifizierung des Partners plusserver belegen zudem, dass der Sovereign Cloud Stack auch den hohen Sicherheitsanforderungen des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) genügen.

Durch die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen von Gaia-X und der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie (DVS) stellt das Sovereign Cloud Stack Projekt sicher, dass die gemeinsam entwickelten Standards und die Referenzimplementierung aus dem Projekt auch die Anforderungen aus diesen wichtigen Initiativen genügen. Der Sovereign Cloud Stack bildet somit nicht nur einen technischen Unterbau für Gaia-X-konforme Infrastruktur und Dienste, sondern auch für eine resiliente, föderierbare Cloud der öffentlichen Hand.

Die Schwerpunkte des im Herbst 2022 anstehenden Release 3 sind der Abschluss der bisherigen Arbeiten zur Festplattenverschlüsselung, die Erweiterung der Föderationsmöglichkeiten sowie die Entwicklung von vollautomatischen SCS Konformitätstests. Letztere sollen bereits etablierten Cloud-Service-Providern ermöglichen, ihre eigenen Angebote an den von SCS entwickelten Standard anzupassen.

Ziel des Sovereign Cloud Stack ist die Entwicklung eines Open-Source-basierten Werkzeugkastens für eine souveräne, standardisierte Cloud-Infrastruktur. Unternehmen erhalten dadurch die Möglichkeit, verteilte Cloud-Dienste über verschiedene SCS-konforme Angebote hinweg zu nutzen.

Durch Open Source, offene Standards und einen offenen Entwicklungsprozess leistet der Sovereign Cloud Stack einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Lock-in-Effekten im Cloud-Bereich, schafft Wahlfreiheit und stärkt somit den Fortschritt der Digitalisierung in Europa — bei voller Kontrolle über Technologie und Daten.

Peter Ganten, Vorstandsvorsitzender der Open Source Business Alliance e.V.

Technische Neuerungen in SCS Release 2

Im Detail wurden mit Release 2 unter anderem die folgenden technischen Highlights realisiert:

Die vollständigen Release Notes sind ab Mittwoch auf GitHub unter https://github.com/SovereignCloudStack/Docs/ zu finden.

Über das Sovereign Cloud Stack Projekt

Der Sovereign Cloud Stack (SCS) wurde 2019 ins Leben gerufen und zunächst mit Mitteln der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND finanziert. Seit Juli 2021 wird SCS durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK, früher BMWi) gefördert und ist bei der Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V. beheimatet. Inzwischen trägt ein wachsendes Ökosystem aus über 20 Unternehmen zum Erfolg des Sovereign Cloud Stack bei. Gemeinsam werden offene Standards für eine moderne, föderierbare Open-Source-Cloud- und Container-Plattform definiert und in einem offenen Entwicklungsprozess durch bewährte Open-Source-Komponenten implementiert. Gleichzeitig werden Betriebswissen und -praktiken transparent zugänglich gemacht, um die Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von qualitativ hochwertigen und sicheren Cloud-Diensten auf ein Minimum zu reduzieren. Bereits zwei, demnächst drei Anbieter nutzen die SCS-Technologie bereits produktiv für den Betrieb souveräner und DSGVO-konformer Public-Cloud-Angebote. Weitere Angebote befinden sich in der Entwicklungs- und Erprobungsphase.

Über die Open Source Business Alliance (OSB Alliance)

Die Open Source Business Alliance (OSB Alliance) ist der Verband der Open Source Industrie in Deutschland. Dabei vertreten wir rund 170 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 10.000 Mitarbeiter beschäftigen und jährlich mehr als 1,7 Milliarden Euro erwirtschaften. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Anwenderorganisationen setzen wir uns dafür ein, die zentrale Bedeutung von Open Source Software und offenen Standards für einen erfolgreichen digitalen Wandel im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig zu verankern. Dieser digitale Wandel soll Unternehmen, Staat und Gesellschaft gleicherweise zugutekommen. Zudem sollen Innovationen im Bereich Open Source vorangetrieben werden. Unser Ziel ist es, Open Source als Standard in der öffentlichen Beschaffung und bei der Forschungs- und Wirtschaftsförderung zu etablieren. Denn Open Source und offene Standards sind zwingende Grundlagen für digitale Souveränität, Innovationsfähigkeit und Sicherheit im digitalen Wandel und damit die Antwort auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.